Ilona Herreiner

Das zentrale Thema ihrer Arbeit ist die Verwandlung. Ilona Herreiner entlehnt ihre Kreaturen oft der Mythen- und Märchenwelt, verleiht ihnen moderne Attribute und schafft Wesen im Übergang, manchmal von geheimnisvoller Komik. Mal sind es scheinbar alltägliche Szenen, wie ein Kanufahrer, der an einem Felsengipfel vorbei paddelt, doch fehlt der Fluss, auf dem sein Boot dahingleitet, vielmehr scheint er schwebend durch die Luft zu fahren. Ebenso ein verirrter Schwimmer, der mit Flossen an den Füßen, von Ballons getragen, am Felsen hängt. 

Ihre Figuren begegnen uns im Moment des Übertritts von einem Zustand in einen anderen. Sie sind nicht mehr dort und noch nicht hier. Sie verweilen im Zwischen. In dynamischen Momentaufnahmen erzählen die Figuren uns ihre Geschichten. Nicht einmal das Holz, aus dem sie ihre Zwischenwesen schält, ist starr, leblos oder gar tot. Es beginnt zu vibrieren, zu fließen, zu schweben. Es verwandelt sich. Der gefällte Baum lebt weiter. Wir dichten den Figuren, die aus ihm entstehen, Vergangenheit und Zukunft an, erfinden ihnen Geschichten und ein Dasein in entlegensten Gefilden.

Die aus Bayern stammende Bildhauerin Ilona Herreiner erlernte ihr Handwerk an der Fachschule Berchtesgaden, bevor sie ein Studium an der Karlsruher Kunstakademie absolvierte, das sie als Meisterschülerin von Prof. John Bock abschloss.

Heute lebt und arbeitet sie in Augsburg, Berlin und Melbourne.